Niescher trat 1954 zur Jungen Generation der ÖVP bei, 1961 auch zur Unterorganisation ÖAAB. Er war acht Jahre Stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Generation. Im Oktober 1965 wurde er Gemeinderat in Innsbruck, 1966 Obmann der ÖVP im Innsbrucker Stadtteil Reichenau. 1971 wurde er amtsführender Stadtrat, zuständig für das Rechtswesen, Wohnungswesen, Vermögensverwaltung, Grundstücks- und Gebäudeverwaltung und Friedhöfe. 1977 wurde er erster Vizebürgermeister, am 1. Juni 1979 Stadtparteiobmann der ÖVP in Innsbruck. Von 1983 bis 1994 war Niescher Bürgermeister in Nachfolge von Alois Lugger.
Romuald Niescher setzte in seiner Amtszeit mehrere Projekte um, darunter ein neues Verkehrskonzept für Innsbruck mit der Einführung der gebührenpflichtigen Zonen, die Schaffung des Freizeitareals Baggersee in der Rossau und die Initiierung zur Einführung des ersten Notarztwagens (NAW) in der Landeshauptstadt.
In den 1990er-Jahren hatte Innsbruck finanzielle Probleme. Zudem gab es innerparteilichen Reformdiskussionen, die letztlich zur Abspaltung und Gründung der Bürgerbewegung „Für Innsbruck“ unter seinem Nachfolger Herwig van Staa. Die gescheiterte Olympia-Volksbefragung im Herbst 1993 mündete in die Wahlniederlage der Innsbrucker ÖVP vom April 1994. Dies war der entscheidende Faktor für den politischen Abschied Nieschers von der Politik im Jahr 1994
Romuald Niescher, Altbürgermeister von Innsbruck wurde am 04. Dezember 1989 zum Ehrenmajor des Schützenbataillons Innsbruck gewählt.